Die heimischen Greifvögel, allen voran die Mäusebussarde, können ab sofort einen erstklassigen Panoramablick über ein Feld zwischen Hausen v.d.H. und Fischbach genießen. Die NABU-Gruppe
Untertaunus errichtete auf Initiative des zuständigen Revierförsters Klaus Stolpp sogenannte Sitzkrücken auf einer mit jungen Laubbäumen bepflanzten Fläche, die als Ausgleich für eine bei
Schlangenbad erfolgte Rodung dient.
Diese rund 190 mal 70 m große Fläche bietet aufgrund ihrer dichten Vegetation aus hohen Gräsern und krautigen Pflanzen allerdings auch Mäusen ein günstiges Biotop. Dank der Sitzkrücken helfen so
aber die Greifvögel der Forstverwaltung, die Mäusepopulation im Griff zu behalten und Schäden durch die Nager an den jungen Bäumen sowie den umliegenden Getreidefeldern zu begrenzen.
Diese „Hochsitze“ für Greifvögel sind bei vielen heimischen Arten beliebt, so auch bei Turmfalken und Eulen. Bieten sie doch eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick über das Jagdrevier
zu verschaffen, Mäuse und andere Kleinsäugetiere ins Auge zu fassen und den Beutezug gezielt anzugehen.
Anfang August errichteten fünf Mitglieder der NABU-Gruppe Untertaunus insgesamt sechs Sitzkrücken auf der eingezäunten Fläche, neben einer weiteren, die am Rand bereits von den Fortstmitarbeitern
aufgestellt worden war. Dazu wurden im angrenzenden Nadelwald schwächere Fichten geschlagen, zugeschnitten, verschraubt und in mittels eines Erdbohrers hergestellte Löcher von rund 60 cm Tiefe
eingebracht sowie mit Dreibeinstützen stabilisiert. Nun sind sich Forst und Nabu sicher, dass die 4 bis 6 Meter hohen Sitzkrücken gut angenommen werden und die Greifvögel von dort aus auf
erfolgreiche Nahrungssuche in der jungen Eichenkultur gehen können.