Viele haben schon von ihm gehört - von Reineke Fuchs und seiner Burg Malepartus.
Die Fabel über den schlauen Jäger, der es versteht seine Taten zu verschleiern.
Diese Darstellung stimmt leider nicht ganz mit der Realität überein. Den häufig sind seine Spuren deutlich zu erkennen.
Zumindest für den aufmerksamen Beobachter.
Aber ist er wirklich so Arglistig und verfolgungswürdig, wie mancher zu glauben scheint?
Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Füchse (Vulpini)
Gattung: Vulpes
Art: Rotfuchs (Vulpes Vulpes)
Es gibt einige Unterarten des Rotfuchses, resultierend aus den verschiedenen charakteristischen Fellvarianten. Nachfolgend beschrieben.
Steckbrief
Männlicher Rotfuchs – Rüde
Weiblicher Rotfuchs – Fähe
Neugeborene/Jungtiere – Welpen
Körperlänge ohne Schwanz (auch Schweif):
Schwanz (auch Schweif):
Gewicht:
Fellfärbung:
Rücken und Flanken sind rötlichgelb bis rotbraun, je nach Region Bauch bis Unterseite des Mauls und Schwanzspitze sind weiß bis schiefergrau, je nach Region.
Die Rückseite der Ohren und die Pfoten sind in der Regel schwarz.
Ältere Rotfüchse können eine graue Zeichnung in den Flanken haben.
Fellwechsel:
Der Wechsel von Winterfellauf Sommerfell vollzieht sich sehr langsam. Von April bis August/September dauert es, bis das Sommerfell vollständig ist. Im Oktober beginnt bereits wieder das Winterfell zu wachsen.
Paarungszeit (Ranz): Ende Dezember bis Ende Februar
Tragzeit: ca. 53/54 Tage
Wurfzeit (Wölft): März/April
Säugezeit: 4 bis 6 Wochen
Sinne:
Sehr guter Geruchssinn, sehr guter Gehörsinn, sehr gute Nachtsichtfähigkeit
(Man nimmt an, das der Fuchs Farbenblind ist), Tastsinn über die Tasthaaream Maulund Backen
Ausführung
Der Rotfuchs ist nicht nur in Europa sehr weit verbreitet. Generell ist er auf der Nordhalbkugel sehr weit verbreitet. Selbst in Australien lebt der Rotfuchs. Dort hin wurde er jedoch von den Briten zur traditionellen Fuchsjagd verbracht. Daher ist er in Australien ein Neobiota, wie der Waschbär in Europa.
Von sehr kalten klimatischen Zonen bis zu sehr warmen Gebieten bis hin zu Wüsten.
Der Rotfuchs ist wieder Wolf ein Opportunist. Was bedeutet, dass er sehr anpassungsfähig ist. Er lebt in der wilden Natur, als auch in ländlich geprägten Gebieten, als auch mitten in der Stadt. Es gibt nur sehr wenige Lebensräume, in denen er sich nicht zurechtfindet.
Die Größe des Territoriums eines Rotfuchses bzw. Paares/Familie ist in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot und kann daher zwischen 40ha und 20 km2 liegen. Auch die Topografie kann eine Rolle spielen.
Markiert wird das Revier mit Urin und Kot, aber auch mit Lautäußerungen.
Mit seinen Duftmarken gibt der Fuchs viele Informationen weiter. Andere Füchse erkenne ob es ein Rüde oder eine Fähe ist, zudem ist eine Wiedererkennung unter Füchsen gegeben. Rüden erkennen ob eine Fähe empfangsbereit ist oder nicht.
Reviere können sich auch mit anderen überlappen, manchmal scheint es keine festen Reviere zu geben, sondern eher mehr Streifgebiete.
Zum Markieren nutzt der Rotfuchs verschiedene Duftdrüsen.
Wie der Name schon sagt, ist das Fell des Rotfuchses rötlich – in der Regel.
Die Farbintensivität variiert natürlich, wie überall in der Natur.
Es gibt aber ganz besondere Farbvariationen, wie z.B.
- Silberfuchs - dunkelgrau bis schwarz
- Kreuzfuchs (auch Fleckfuchs) – Hat einen dunklen/schwarzen Streifen längs auf dem Rücken, den anderen
quer überdem Nacken, auf Höhe der Vorderpfoten, was wie ein Kreuz wirkt.
- Birkfuchs (auch Goldfuchs) – gelb-roterOberseite, weiße Kehle und Schwanzspitze
- Brandfuchs (auch Kohlfuchs) –überwiegend dunkelbraun und dunkelrotPlatinfuchs – helle, rein weiße
Fellhaare im Zusammenspiel mit schwarzen und grauen Fellhaaren.
- Albinos
Alles Rotfüchse mit unterschiedlichen Fellvariationen.
Als Allesfresser steht ihm eine unglaublich breite Palette an Nahrung zu Verfügung und er passt sich mit seiner Ernährung den Gegebenheiten an.
Nahrungsspektrum (nicht vollständig):
- Feld-/Waldmäuse (Hauptnahrung)
- Kaninchen
- Regenwürmer
- Frösche
- Schnecken
- Feldhasen (nur schwache Tiere)
- Wildkaninchen
- Rehe (nur schwache Tiere)
- Andere kleinere Prädatoren (z.B. Marder)
- Zucht- und Nutztiere
-- Hühner
-- Gänse
-- Kaninchen
-- Enten
- Aas
- Früchte (bevorzugt werden süße Früchte)
- Küchenabfälle/Speisereste
- Haustierfutter (Hunde-, Katzen- und Vogelfutter)
- Fledermäuse (?)
- Vögel
- Vogeleier (Bodenbrüter)
- Fische
und und und………
Der Rotfuchs ist dafür bekannt, das er gerne größeren Beutetieren (z.B. Reh) den Kopf abtrennt. Aber auch andere Körperteile wie die Keule werden bzw. können von ihm abgetrennt werden. Die Abtrennung erfolgt so sauber, dass die Trennkannte wie mit einem Messer oder einer ganz feinen Säge vollzogen wirkt.
Im Zuge der Tätigkeiten für die Landesarbeitsgruppe Fledermausschutz (AGFH) des NABU Hessen, finden wir häufig Hinweise, das sich Füchse in die Winterquartiere der Fledermäuse wagen (Schieferstollen) und diese erbeuten. Eine 100% Bestätigung liegt nicht vor, aber die Hinweise untermauern diese Theorie.
Der Rotfuchs ist auch Bestandteil der Gesundheitspolizei in der Natur, da sie auch alte und kranke Tiere jagen und ebenfalls Aas fressen.
Fuchs als Nutztier?
Man stellte Überlegungen an, Füchse zur Verhinderung von Vogelschlag an Flughäfen einzusetzen, in dem dort Füchse nicht bejagt werden bzw. eine Ansiedlung gefördert wird.
Wirkliche Feinde des Fuchses sind nicht oder kaum vorhanden.
Jedoch werden diese Prädatoren nur in Ausnahmefällen versuchen einen adulten Fuchs zu erbeuten und wenn, dann eher einen Jungfuchs. Da erfahrene Füchse sich zu wehren verstehen und damit ist die Verletzungsgefahr für den Angreifer entsprechend hoch.
Jungfüchse können auch von Baum- und Steinmarder erbeutet werden, aber in der Regel gehen sich die Arten aus dem Weg.
Der Hauptfeind ist der Mensch. Er verfolgt den Rotfuchs
Todesursachen sind
- Jagd
- Straßen- und Schienenverkehr
- Landwirtschaftliche Tätigkeiten
- Auseinandersetzungen mit anderenTieren oder Artgenossen
- Krankheiten
-- Tollwut
-- Leptospirose
-- Staupe
-- Räude (durch Milben verursacht)
- Parasiten
-- Bandwürmer (vornehmlich Fuchsbandwurm)
-- Fadenwürmer
-- Flöhe
-- Zecken
-- Milben (welche Räude verursachen können)
- Altersschwäche
Es soll Studien geben, die zusammen 55 verschiedene Wurmarten in Füchsen nachgewiesen haben.
Es wurde beobachtet, dass die Kontrolle durch Jagd keinen nennenswerten Einfluss auf die Populationsdichte/-größe hat. Vielmehr entsteht ein kurzfristiger Erfolg, der durch erhöhte Reproduktion in das Gegenteil umschlagen kann.
Zweisamkeit wird nicht nur in der Ranzzeit (Paarungszeit) gesucht, wie früher angenommen wurde. Der Rotfuchs ist ein Familientier, so leben Rüde und Fähe monogam mit den Welpen und gegeben falls dem vorjährigen Wurf zusammen.
Es kommt sogar zur Rudelbildung, wenn die Populationsdichte entsprechend hoch ist und das notwendige Sozialverhalten vorhanden. Das Sozialverhalten kann durch die Jagd und Seuchen negativ beeinflusst werden.
Die Paarung finden während der Ranzzeit (Januar/Februar) statt und wird meist im Bau vollzogen. Die Fähe ist nur im Januar und Februar empfängnisbereit. 3-8 Welpen werden nach einer Tragzeit von ca.53 Tagen geboren (gewölft).
Mit geschlossenen Augen werden die Welpen geboren, die sich nach 12-14 Tagen öffnen. Mit ca. 10 Monaten ist ein Rotfuchs geschlechtsreif und kann sich reproduzieren. Bei Rudelbildung reproduziert sich in der Regel nur die Leitfähe. Die anderen Fähen, welche in der Regel Töchter der Leitfähe sind, helfen bei der Betreuung der Welpen. Ist der jagdliche Druck entsprechend hoch, dann kann es sein, dass sich diese Fähen ebenfalls mit anderen Rüden paaren, ebenso streift der Rüde in Nachbar Reviere umher, um sich dort zu reproduzieren. Damit sollen die Verluste durch die Jagd ausgeglichen werden. Es kann auch dazu führen, dass mehr reproduziert wird (mehr Welpen geboren werden) als Individuen verloren gingen. So ist die Population am Ende grösser als zuvor. Daher sollte eine natürlich Regulierung beim Rotfuchs bevorzugt werden.
Füchse leben häufig in Wohngemeinschaften mit Dachsen oder anderen Tieren, wie z. B. den Iltis. Sie bewohnen gerne die noch bewohnten oder aufgegebenen Dachsbaue (Burg, auch beim Fuchs so genannt). Rotfuchs und Dachs ignorieren sich, soweit möglich. Außer der Fuchsnachwuchs wird zu quirlig, dann kann es schon mal geschehen, dass der Dachs genervt das Weite sucht. Sollte es mal zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden kommen (z.B. am Futterplatz), gewinnt in der Regel der Dachs.
Aber auch ein Kaninchenbau wird gerne beansprucht.Der Rotfuchs baut sich den Bau entsprechend aus.
Er lebt sogar mit Beutetieren wie Kaninchen in einem/einer Bau/Burg zusammen, ohne das es zu Übergriffen kommt. Der Rotfuchs wart dann den sogenannten Burgfrieden.
Auch Felsspalten, Höhlen, Stollen und ähnliches werden als Bau genutzt. In Städten sind es auch schon mal Hohlräume unter Garagen, Gartenlauben, Holzhaufen usw.
Wenn es nicht anders möglich ist, dann baut sich der Fuchs seinen Bau selbst. Der Bau besteht in der Regel aus der Haupthöhle (dem(Wohn-)Kessel) und kleineren Nebenhöhlen bzw. -röhren, die zum Ausruhen oder zur Flucht dienen. Soweit es die Gegebenheiten zulassen.
Auf die Jagd geht der Fuchs jedoch alleine, was vermutlich zur Annahme führte, dass er ein Einzelgänger sei. Hauptsächlich in der Nacht bis in die Dämmerung geht er zur Jagd – Jedoch nur um dem Menschen zu entgehen. Ansonsten jagen Füchse auch tagsüber, wenn sie ungestört sind. Die häufigste Jagdmethode ist das anschleichen und aufspringen bei Mäusen. Hierbei stößt er sich katapultartig vom Boden ab und springt mit den Vorderpfoten auf die Maus. (Sehen Sie dazu die Bildserie unten)
Um Aasfresser zu erbeuten, wie z.B. Krähen, stellen sich Rotfüchse tot und schlagen die Beute, wenn diese nahe genug ist.
Fluchttiere, die erbeutet werden sollen, werden durch ignorieren zur Unvorsichtigkeit verleitet. Hierbei tollen Füchse umher und beachten (anscheinend) ihre Beute nicht, nähern sich aber unauffällig. Bis sie dicht genug heran sind.
Aber es gibt bestimmt noch andereJagdtaktiken, die der Rotfuchs auf Lager hat und sein Intelligenz bestätigen.
Darüber hinaus ist ein Fuchs schnell, einen kurzen Sprint legt er mit bis zu 55 km/h zurück. Wie geschrieben, nur kurz.
Er ist kein begabter Schwimmer, aber er kann schwimmen. Was auch auf das Kletternzu trifft.
Um an Beeren oder andere Früchte zu gelangen, kann er sich aufrichten, in dem er sich auf die Hinterpfoten stellt.
In den schlechten Monaten im Herbst und Winter, kann es sogar zur Vorratshaltung kommen. Die vergrabene Beute findet der Fuchs auch nach längerer Zeit wieder.
Ist er nicht ein Interessantes Tier – der Rotfuchs?
Die Nutzung in Teilen oder vollständig, als auch das Kopieren jeglicher Art, egal zu welchem Zweck, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Fotografen erlaubt!