Jungvogel gefunden – was jetzt?

Sie haben einen Jungvogel gefunden, der hilflos wirkt, wissen aber nicht wie Sie jetzt weiter vorgehen sollen.

BITTE beachten Sie, dass nicht jeder Jungvogel, der hilflos wirkt, auch Hilfe benötigt!

Flügge Jungvögel halten sich häufig noch eine ganze Zeitlang in der Nähe des Nestes auf. Sitzen scheinbar hilflos auf dem Boden oder Ästen usw. Sie sind in der Phase nur in der Lage kurze Strecken zu „flattern“ und bauen so nach und nach die Flugfähigkeit aus bzw. die Federn werden vollständig ausgebildet.

Eltern suchen für gewöhnlich bis zu 24 Stunden nach ihren Zöglingen und füttern diese, auch außerhalb des Nestes.

Diese Phase gehört zum erwachsen werden eines Vogels.

 

Handelt es sich um ein noch nicht flügges Küken (Gefieder ist noch nicht vollständig ausgebildet), dann spricht es dafür, dass dieser Jungvogel aus dem Nest gefallen ist. Wie voran schon bemerkt, suchen Elternvögel bis zu 24 Stunden in der Umgebung nach ihrem Nachwuchs und füttern diesen. Daher sollte man aus einiger Entfernung mindestens 1 Stunde lang den Jungvogel beobachten und schauen ob nicht doch die Eltern sich um diesen kümmern.

 

Wichtig – Selbstschutz!

Auch verletzte Vögel, auch Jungvögel können sich wehren. Schnäbel sind spitz und die Krallen ebenfalls.

Vögel - auch Jungvögel - können Parasiten und Krankheitserreger mit sich tragen. Daher sollte man immer Handschuhe tragen.

Bei größeren Vögel wie Störchen, Greifvögeln usw. sollte man einen Fachmann kontaktieren. Hier ist die Verletzungsgefahr für beide – Mensch und Vogel – hoch.

Beispiel: Der Hieb eines Jungstorches mit dem Schnabel in das Gesicht, kann zu ernsten Verletzungen führen, sogar dem Verlust eines Auges. Eine Wunde, noch so klein, kann zu Infektionen führen.

 

Menschlicher Geruch

Vögel haben einen schlecht ausgeprägten Geruchssinn. Daher werden Jungvögel nicht verstoßen, wenn ein Mensch diese anfasst. Dies trifft bei Säugetieren zu, die in der Regel über einen guten Geruchssinn verfügen und daher den Geruch eines Menschen entsprechend wahrnehmen.

 

Einschätzen der Situation

  • Wo befindet sich der Jungvogel?

        - - Wald, Wiese, Garten usw.

        - - Unter einem Baum, Hecke, auf einem Weg oder Straße usw.

  • Witterungsverhältnisse (Sonnenschein, Regen, Temperatur usw.)
  • Hat der Vogel äußerliche Verletzungen? (aus der Entfernung betrachten)
  • Wie stark ist das Gefieder ausgebildet? (Nestling oder flügger Vogel)
  • Können Sie das Nest sehen?
  • Wenn ja, ist das Nest erreichbar für Sie?
  • Ist der Vogel in unmittelbarer Gefahr?

Sofort Hilfe bei akuter Gefahr

Manchmal ist ein sofortiges Eingreifen nötig.

  • Jungvogel auf Straßen und Wegen - Sie finden einen Jungvogel auf einer Straße einem Weg, sei es Wanderweg oder Fahrradweg und es besteht die Gefahr, dass der Jungvogel unbeabsichtigt überfahren wird. Dann sollte diese vorsichtig etwas vom Straßen- bzw. Wegrand entfernt gebracht werden.
  • Jungvogel in direkter Sonne - Hier sollte der Jungvogel nicht weit vom Fundort in den Schatten gebracht werden, sofern möglich.
  • Fressfeind sichtbar in der Nähe - Sie sehen Katzen, einen Fuchs oder andere Fressfeinde in unmittelbarer Nähe, dann setzen Sie den Jungvogel an einen geschützten Ort, wie z.B. eine Hecke.

Verletzter Jungvogel

Nehmen Sie den verletzten Jungvogel vorsichtig auf und bringen diesen zu einem Tierarzt oder einer Auffangstation.

 

Aus dem Nest gefallen, aber unverletzt

Wenn ein Jungvogel aus dem Nest gefallen ist, dann kann das Nest in der Regel nicht weit sein. Sehen Sie das Nest und können es erreichen, ohne sich oder den Jungvogel zu verletzen und ohne Schäden am Baum oder Nest zu verursachen, dann setzen Sie den Jungvogel vorsichtig wieder zurück. Sie können diesen mit einer Astgabel anheben oder vorsichtig mit einem stabilen Tuch oder ähnlichem aufnehmen.

 

Wen kann ich um Hilfe bitten?

  • Tierärzte
  • Auffangstationen
  • Ordnungsamt (kann vermittelnd tätig sein)
  • Forstamt
  • Feuerwehr